Seit 2017 forscht HU-Doktorand Benjamin Wiegand an der Maschinellen Optimierung von Experimenten mit kalten Atomen. Ziel des von Dr. Markus Krutzik am Institut für Physik geleiteten Projektes ist es, die Einsetzbarkeit von atombasierte Sensoren außerhalb des Labors zu verbessern. Wiegands Doktorarbeit bringt hierbei Laserlicht mit Atomen zusammen – nun hat er gemeinsam mit drei Schulfreund*innen eine App veröffentlicht, die Menschen zusammenbringt: BlindMate.
BlindMate ist eine Dating-App mit der Besonderheit, dass man nicht für sich selbst nach Partner*innen sucht, sondern von Freund*innen verkuppelt wird.
Wie auch bei der Optimierung der Atomoptik-Experimente kommt bei BlindMate ebenfalls Machine Learning zum Einsatz: Das eigene Dating-Profil schreibt man nicht selbst, sondern überlässt dies den eigenen Freund*innen. Diese beantworten Fragen über einen, woraus ein an einer großen Datenbasis trainierter Algorithmus Charaktereigenschaften berechnet. Da sich die User*innen nicht selbst beschreiben, werden die Profile auf BlindMate ehrlicher und authentischer als auf anderen Dating-Apps.
Ebenfalls anders als bei anderen Dating-Apps ist auch die Strategie des Startups: Die Gründer*innen arbeiten bewusst ohne Marketing-Budget und setzen rein auf Mundpropaganda. Man kann bei BlindMate nur verkuppeln oder verkuppelt werden, wenn man Freund*innen an Bord bringt. Die Weiterverbreitung ist somit im Funktionsprinzip der App angelegt. Seit dem Launch vor einem Monat haben sich in ganz Deutschland über 5000 User*innen registriert – das Konzept kommt also an.
Dies mag auch daran liegen, dass seit mehr als einem Jahr nicht nur der Zugang zu Uni-Laboren erschwert ist, sondern auch die Abende mit Freunden in Bars selten werden, an denen man sich über das Liebesleben austauscht. “Mit BlindMate haben wir versucht, genau das nachzubauen, was digital so schnell verloren geht – spannende Gespräche und überraschende Begegnungen, die im Freundeskreis zustandekommen”, sagt Wiegand.
Weitere Informationen zu BlindMate gibt es hier.