Aus Schlamm in Kläranlagen gewinnt Shit2Power Energie und sorgt für sauberes Wasser
Wusstet ihr, dass der Anteil des Süßwasser auf unserer Erde bei nur 3% liegt? Aufgrund der Klimakrise und der dadurch verstärkt auftretenden Dürren wird es immer wichtiger, dieses Wasser effizient zu nutzen. Um Wasser gut nutzen zu können, ist meist dessen Reinigung nötig. Allerdings werden anders als in Deutschland, wo 95% des Abwassers gesäubert werden, weltweit nur 20% gereinigt. Der Grund für die niedrige Quote liegt im hohen Energiebedarf und den damit einhergehenden enormen Betriebskosten von Kläranlagen. So wird vielerorts auf den Einsatz von Kläranlagen verzichtet.
An dieser Stelle setzt das Berliner Startup Shit2Power an, das an der Humboldt-Universität zu Berlin gegründet wurde und auf die enorme Energie im Klärschlamm der Anlagen verweist. Dieser Schlamm enthalte mehr Energie als für die Klärung des Abwassers nötig sei. Mit ihrem Produkt, einer Containeranlage, möchte das innovative Startup dazu beitragen, dass sich die weltweite Menge an gereinigtem Abwasser signifikant vergrößert. Mit der Containeranlage wird aus dem Klärschlamm grüner Wasserstoff und auf diese Weise erneuerbare Energie produziert. Infolge können Kläranlagen kostenarm und klimaneutral den Anteil von gereinigtem Süßwasser steigern. Indem Shit2Power sein Ziel von der 100%igen weltweiten Abwasserreinigung verfolgt, verhindert es Umweltverschmutzung und hält geklärtes Süßwasser im Kreislauf zur Nutzung für uns Menschen.
v.l. Gründer:innen Fabian Habicht und Nina Hein. (c) BMWK/Philipp Kirschner
Preisträger beim Gründungswettbewerb – Digitale Innovationen vom BMWK
Am 20. November 2023 wurde Shit2Power nun beim Gründungswettbewerb – Digitale Innovationen mit dem Gründungspreis+ in Jena ausgezeichnet. Dort werden aus 220 Bewerbungen die besten 22 Startups unterschiedlichster Branchen für ihre innovativen digitalen Geschäftsideen gewürdigt. Ausgerichtet wird das Event vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
50.000 Euro Preisgeld beim IDEE Förderpreis 2023
Damit nicht genug! Auch den diesjährigen IDEE Förderpreis durfte das Startup mit nach Hause nehmen. Shit2Power konnte sich im Finale, das in Hamburg stattfand, gegen fünf andere Gründungsteams durchsetzen und beeindruckte die Jury mit ihrer Vision und ihrem Einsatz für Nachhaltigkeit. Das Unternehmen erhielt 50.000 Euro, das ihrem Ausbau zugute kommen wird.
Stipendien lohnen sich - EXIST-Förderung von Shit2Power
Für die beiden Gründer:innen von Shit2Power, die Sozialwissenschaftlerin Nina Hein und der Ingenieurwissenschaftler Fabian Habicht, ist dies bei Weitem nicht die erste offizielle Würdigung ihres Unternehmens: Zu Beginn wurden sie u.a. durch das EXIST- Stipendium gefördert und konnten so innerhalb des einjährigen Förderungszeitraums ihre Gründungsidee in einen Businessplan umsetzen. Für das bundesweite Förderprogramm EXIST eignen sich innovative Unternehmensgründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Anfangsphase.
Bedingung ist weiter, dass Bewerber:innen eine technologisch-innovative Gründungsidee mit guten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten verfolgen und das Gründungsteam eine Personenanzahl von drei nicht überschreitet. Alles zur Bewerbung findet ihr auf unserer Infoseite EXIST-Gründerstipendium und der offiziellen Seite EXIST - Existenzgründungen aus der Wissenschaft. Förderung zahlt sich aus, wie anhand der Geschichte von Shit2Power sichtbar wird. Wir wünschen Nina und Fabian weiterhin viel Erfolg!