Forum Junge Spitzenforschung
Rückblick 2025
Das Forum Junge Spitzenforschung prämiert die innovativsten Anwendungen zum Thema Water & Water Management. Sechs Nachwuchsforscher:innen wurden ausgezeichnet.
Am 17. November 2025 fand die zwölfte Ausgabe des Nachwuchswettbewerbs für Anwendungsideen aus der Forschung statt. Sechs Teams aus Nachwuchswissenschaftler:innen konkurrierten mit ihren Ideen vor einer Jury aus hochkarätigen Wirtschaftsexpert:innen und Publikum um den ersten Platz, dotiert mit 12.000 € für die freie weitere Verwendung im Kontext der eigenen Forschung! Platz 2 und 3 sind mit 10.000 € bzw. mit 8.000 € dotiert und die restlichen Finalist:innen durften sich über ein Preisgeld von 4.000 € freuen.
Folgende Forschungsprojekte wurden mit ihren Anwendungsideen ausgezeichnet:
1. Platz: Bio-Adsorberperlen zur Wasseraufreinigung, Freie Universität Berlin
2. Platz: DeepANN-Hydro3D, Technische Universität Berlin
3. Platz: iOLE - intelligent online leak detection, Technische Universität Berlin
Jeweils einen 4. Platz belegten:
CompactWater, Freie Universität Berlin
High-performance atmospheric water harvester (HYVEST), Humboldt-Universität zu Berlin
Ecopotfilter – Modular Biopolymer Based Water Filtration for Heavy Metal Ion removal, Humboldt-Universität zu Berlin
Kontakt
Jury & Speaker
Dr. Lisa Broß
Dr. Lisa Broß
Geschäftsführerin | Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)
Dr. Lisa Broß ist Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) und prägt die wasserwirtschaftliche Debatte in Deutschland mit strategischer Weitsicht und kommunikativer Stärke. Als Expertin für Klimaanpassung, Hochwasserschutz und Gewässerentwicklung bringt sie wissenschaftliche Tiefe in politische Prozesse. Ihre Arbeit verbindet Forschung, Praxis und Politik. Lisa Broß wirkt als Jurorin, Moderatorin und Impulsgeberin in Forschungsdialogen, Beiräten und Förderprojektbegutachtungen mit. Im DWA-Podcast Kanal Royal bringt sie Wissenschaft, Politik und Gesellschaft ins Gespräch.
Dr. Christian Doyé
Dr. Christian Doyé
Projekt Manager | Siemens AG
Christian Doyé ist bei Foundational Technology der Siemens AG im Technologiefeld „Sustainable Energy and Infrastructure“ tätig. Hier ist er verantwortlich für die nachhaltige Transformation digitaler Ökosysteme zur Verbesserung der Wasserinfrastruktur und des Wassermanagements. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Lösungsstrategien zur Dekarbonisierung sowie der Optimierung von Prozessen zur Steigerung der Ressourceneffizienz.
Nach Abschluss des Chemiestudiums an der Freien Universität Berlin im Jahr 2001 und der Promotion auf dem Gebiet der Substratentwicklung für Hochtemperatursupraleitung (2005), begann er als Projektleiter für Material- und Oberflächentechnik in der zentralen Forschungsabteilung der Siemens AG. Im Rahmen der Konzernstrategie leistete Christian Doyé im Innovationsmanagement Beiträge zur Entwicklung prospektiver Technologieszenarien. In diesen standen die Bewertung potentieller Anwendungen und die Kooperation zwischen Wissenschaft, Start-ups und Industrie im Vordergrund. Darüber hinaus verfolgte er in der Managementberatung technologiefeldübergreifende Themen. Inhalte waren hier die Evaluierung von Synergien, die Ableitung notwendiger F&E Maßnahmen und die Implementierung zukünftiger Geschäftsmodelle.
In seiner aktuellen Funktion fördert er den Transfer von firmeninternen Forschungsergebnissen im Bereich "Wasser/Wassermanagement" aus der zentralen Forschung in die Unternehmensbereiche der Siemens AG.
Dr. Pascale Rouault
Dr. Pascale Rouault
Geschäftsführung | KWB Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH
Dr. Pascale Rouault studierte Mathematik und Wasserwesen in Grenoble. Nach ihrer Promotion 2003 an der Technischen Universität Berlin in Konstruktivem Wasserbau arbeitete sie als stellvertretende Leiterin des Fachgebiets.
Ab 2006 beschäftigte sich Dr. Pascale Rouault hauptsächlich mit der Weiterentwicklung von Entwässerungssystemen und dem dazugehörigen Gewässerschutz im urbanen Bereich. Regenwasserbewirtschaftung, Badegewässer, Assetmanagement von Abwasserkanälen, Gestaltung der wassersensiblen Stadtentwicklung sowie digitale Lösungen für das Wassermanagement sind Themen, die sie 15 Jahre am Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB), zuletzt als Abteilungsleiterin und Prokuristin, mit ihrem Team bearbeitete. 2022 übernahm sie die Leitung Wasserwirtschaft und Quartiersentwicklung bei HAMBURG WASSER.
2024 kehrte sie dann als Geschäftsführerin ans KWB zurück, um gemeinsam mit einem multidisziplinären Team von ca. 40 Wissenschaftler:innen angewandte Forschung zu einer Vielzahl von Fragestellungen der Wasserwirtschaft und des urbanen Wasserkreislaufs voranzutreiben.
Dr. Johannes Altmann
Dr. Johannes Altmann
Leitung des Bereichs Koordination Wasserwerke | Berliner Wasserbetriebe
Johannes Altmann leitet den Bereich Koordination Wasserwerke bei den Berliner Wasserbetrieben, dem größten Wasserver- und Abwasserentsorger Deutschlands. Nach seinem Studium der Energie- und Verfahrenstechnik an der TU Berlin promovierte er 2016 am Fachgebiet Wasserreinhaltung zur Entfernung von Spurenstoffen, wie Industriechemikalien und Medikamentenrückständen, aus dem Wasserkreislauf mittels technischer Optionen. Anschließend war er bei den Berliner Wasserbetrieben zunächst im Bereich Planung und Bau für die Errichtung und Erneuerung verfahrenstechnischer Anlagen in der Wasseraufbereitung zuständig. Seit 2025 verantwortet er die zentrale Steuerung der Trinkwasserversorgung vom Grundwassermanagement über den Brunnenbau, die technische Aufbereitung bis hin zur übergreifenden Koordination der Wasserverteilung.
Ulf Leonhard
Ulf Leonhard
Leitung | Leonhard Ventures | Ulf Leonhard e.K.
Ulf Leonhard organisiert seit 1997 Foren zur Zusammenführung von Startups mit Investoren und Kunden/Partnern. National und international, ca. 270 Veranstaltungen. Dabei kann er auf ein riesiges globales Netzwerk zurückgreifen. Seit 2010 organisiert er WATERVENT (www.watervent.com) mit dem Fokus Wassertechnologien und Nexus: In 32 Veranstaltungen mit ca. 6.400 Teilnehmern in ganz Europa, UAE und USA (Philadelphia, New York City, Cincinnatti, San Francisco). Er lebt seit 1996 in Berlin, seit 2017 in Potsdam.
Laura Möller
Laura Möller
CEO | UNITE gGmbH
Laura Möller ist CEO von UNITE, der Startup Factory für Berlin-Brandenburg und Initiatorin von AI NATION (vormals K.I.E.Z.). UNITE (www.joinunite.de) wird getragen gemeinsam getragen von Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft und unterstützt junge Entrepreneure und ambitionierte wissenschaftsbasierte Startups. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen KI, Quanten, Gesundheit und grüne Technologien. Möllers Mission ist es, das immense Potenzial der Berliner Forschungseinrichtungen in erfolgreiche Startups umzuwandeln. Als vormalige VC-Investorin bei Burda Principal Investments und IBB Ventures bringt Laura Möller ihre Expertise und ihr Netzwerk in die Arbeit ein und richtet Wissenschaftstransfer für KI und Deeptech verstärkt auf Wachstum aus, damit sich Berlin -Brandenburg als Standort für Innovationen nachhaltig etabliert. Vom Manager Magazin wurde sie in die Liste der 23 wichtigsten KI-Frauen Deutschlands und vom Tagesspiegel als „40 bis 40“ der Berliner Wirtschaft aufgenommen.
Dr. Paul Knöll
Dr. Paul Knöll
Geschäftsführer | HYB Hydro-Berlin GmbH
Dr. Paul Knöll ist promovierter Hydrogeologe und Geschäftsführer von Hydro-Berlin. Dort leitet er die Entwicklung von ENOLA, einer Webplattform für integriertes und kooperatives Grundwassermonitoring. Zuvor war er sowohl in der angewandten Forschung als auch in der freien Wirtschaft als Hydrogeologe tätig. Ein inhaltlicher Schwerpunkt bildete dabei die Entwicklung von Softwaretools zur Analyse und Modellierung der Wasserressourcen. In zahlreichen Projekten musste Paul Knöll immer wieder feststellen, wie aufwendig und zeitraubend der Umgang mit Umweltmessdaten sein kann. Mit der Gründung der HYB Hydro-Berlin GmbH und der Entwicklung von ENOLA verfolgt er mit seinem Team das Ziel, die gemeinschaftliche Arbeit an Umweltprojekten effizient und einfach zu gestalten, um den Akteuren in der Wasserwirtschaft mehr Kapazitäten für die wichtigen Herausforderungen der Zukunft zu geben.
Tobias Hensel
Tobias Hensel
PHD Kandidat | Berliner Wasserbetriebe
Tobias Hensel hat Lebensmittelchemie an der Technischen Universität studiert und anschließend drei Jahre in der freien Wirtschaft als Berater für Unternehmen der chemischen Industrie sowie für Forschungsinstitute gearbeitet. Seit vier Jahren ist er bei den Berliner Wasserbetrieben tätig. Im Rahmen des inzwischen abgeschlossenen EU-weiten Projekts PROMISCES begann er seine Promotion. Sein fachlicher Fokus liegt auf der Spurenstoffanalytik persistenter und mobiler Substanzen im teilgeschlossenen Wasserkreislauf, insbesondere in kommunalem und industriellem Abwasser. Zudem entwickele er anwendungsbezogene Methoden für langfristiges Monitoring komplexer Matrizes.
Finalist:innen
Dr. Christian E. Halbig
Freie Universität Berlin
Compact Water
Dr. Christian E. Halbig
Freie Universität Berlin
Compact Water
Das Ziel von Compact Water ist die Entwicklung einer kompakten, robusten und hochmobilen Wasseraufbereitungsanlage, die im Gegensatz zu den Anlagen steht, die für die großtechnische, stationäre kommerzielle Meerwasserentsalzung in spezialisierten Einrichtungen verwendet werden. Sie wird etwa die Größe eines Schuhkartons haben und ist so konzipiert, dass sie täglich zuverlässig kleine Mengen Wasser für etwa 5 bis 10 Personen aus Meerwasser oder Abwasser liefert. Das Gerät soll manuell oder halbautomatisch mit einem solarbetriebenen Elektromotor betrieben werden. Dadurch müssen keine großen Wassermengen mehr transportiert werden, da sie vor Ort produziert werden können. Die entscheidende Komponente ist die Verwendung einer neuartigen, hocheffizienten und kostengünstigen Nanofiltrationsmembran auf Graphenoxidbasis mit eingearbeiteten Tonpartikeln. Dieses System wird die Überlebenschancen von Rettungskräften in Extremsituationen und Notfällen wie Naturkatastrophen und militärischen Konflikten sowie für Zivilisten und nationale Verteidigungskräfte in Frontnähe verbessern.
Dr. Gustav Graeber, Maria Geidel
Humboldt-Universität zu Berlin
High-performance atmospheric water harvester (HYVEST)
Dr. Gustav Graeber, Maria Geidel
Humboldt-Universität zu Berlin
High-performance atmospheric water harvester (HYVEST)
Die Sicherstellung einer ausreichenden Trinkwasserversorgung für die Weltbevölkerung ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die sorptionsbasierte atmosphärische Wassergewinnung (SAWH) unter Verwendung hygroskopischer Hydrogele bietet eine vielversprechende Lösung als regelmäßige Wasserquelle für trockene ländliche Regionen (1), als Notfallreserve (2) und für Outdoor-Aktivitäten (3). SAWH umfasst drei Schritte: das Auffangen von Feuchtigkeit mit einem Sorptionsmittel, das Erhitzen zur Freisetzung von Wasserdampf (z. B. durch Sonnenenergie) und die Kondensation zu Trinkwasser. Effiziente Materialien für SAWH benötigen eine große Oberfläche für die Feuchtigkeitsaufnahme und eine gute Wärmeleitfähigkeit für die Dampfabgabe. Das HYVEST-Projekt befasst sich damit, indem es dünne, gleichmäßige Hydrogelbeschichtungen auf Aluminium- und Kohlenstoffschäumen entwickelt. Erste Tauchbeschichtungstests an flachen Proben waren erfolgreich. Nun wird das Verfahren auf 3D-Schäume ausgeweitet, um leichte, effiziente Verbundsorptionsmittel herzustellen, die die zentrale Innovation unseres SAWH-Geräts darstellen. Damit wollen wir einen wirtschaftlich wettbewerbsfähigen Wassergewinner schaffen, der eine direkte technologische Antwort auf die globale Wasserkrise bietet.
Dr. Ella Steins, Nikolai-Iraj Sanamrad
Technische Universität Berlin
iOLE - intelligent online leak detection
Dr. Ella Steins, Nikolai-Iraj Sanamrad
Technische Universität Berlin
iOLE - intelligent online leak detection
Mit einem weltweiten Wasserverlust von über 120 Milliarden Kubikmetern pro Jahr und jährlichen Kosten von über 39 Milliarden US-Dollar stellen Leckagen in Wasserversorgungsnetzen nach wie vor eine große Herausforderung für Wasserversorger dar. Trotz zahlreicher technologischer Fortschritte verläuft die Einführung digitaler Leckageerkennungstechnologien nur langsam. Im Projekt iOLE – intelligent Online LEakage detection – wollen wir die automatisierte Leckageerkennung praktikabel, robust und benutzerfreundlich gestalten. Durch die Kombination modellbasierter hydraulischer Analysen mit datengesteuerten Methoden ermöglicht iOLE die Überwachung und frühzeitige Erkennung von Leckagen unter realen Bedingungen. Eine benutzerfreundliche Oberfläche integriert das Feedback der Bediener, um Transparenz und Akzeptanz in den Arbeitsabläufen der Versorgungsunternehmen zu gewährleisten. Durch die Verbesserung der Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit kann iOLE den Wasserverbrauch und die damit verbundenen Energie- und CO2-Emissionen erheblich reduzieren und die Widerstandsfähigkeit der Wasserversorgungsinfrastruktur stärken, was wirtschaftliche und ökologische Vorteile für eine nachhaltige Wasserzukunft mit sich bringt.
Abdelrahman Ahmed Ali Abdelrahman
Technische Universität Berlin
DeepANN-Hydro3D
Abdelrahman Ahmed Ali Abdelrahman
Technische Universität Berlin
DeepANN-Hydro3D
Das Projekt entwickelt eine innovative Methode zur hochauflösenden 3D-Modellierung der Geometrie und Strukturen oberflächennaher, eiszeitlich gebildeter Grundwasserleiter im Raum Berlin-Brandenburg. Bohrlochdaten und hydrogeologische Profile werden mithilfe künstlicher neuronaler Netze automatisiert digitalisiert und erreichen eine Modellgenauigkeit von bis zu 98%. Die daraus resultierenden Untergrundmodelle werden in 3D-Grundwasserströmungsmodelle überführt, um Technologien der Wasserbewirtschaftung, wie künstliche Grundwasseranreicherung (Managed Aquifer Recharge, MAR) und Nature-based Solutions (z. B. Süßwasserinjektion zur Vermeidung von Salzaufstieg) zu analysieren. Ziel ist die Identifikation optimaler Infiltrations- und Injektionsstandorte sowie Mengen und Zeitpunkte.
Dieser integrative Ansatz kombiniert Deep Learning, Strömungs- und geologische Modellierung mit Optimierung und Feldmessungen und bietet eine belastbare Entscheidungsunterstützung zur Abmilderung von Folgen des Klimawandels, Erhaltung der Grundwasserqualität und nachhaltigen Wasserbewirtschaftung und der Minimierung des Salzaufstiegs.
Dr. Mohammad Fardin Gholami, Dr. Siamak Gholami
Humboldt-Universität zu Berlin
Ecopotfilter – Modular Biopolymer Based Water Filtration for Heavy Metal Ion removal
Dr. Mohammad Fardin Gholami, Dr. Siamak Gholami
Humboldt-Universität zu Berlin
Ecopotfilter – Modular Biopolymer Based Water Filtration for Heavy Metal Ion removal
Die Ecopotfilter-Plattform ist ein modulares, intelligentes System zur nachhaltigen Reinigung und Wiederverwendung von Grauwasser und Abwasser unter Verwendung kostengünstiger, biologisch abbaubarer Biopolymere. Es wurde in drei Innovationsphasen entwickelt: (1) ChiCel, ein Chitosan-Cellulose-Filter, der nachweislich Schwermetalle entfernt (Gholami et al., 2020); (2) Ecopots, miteinander verbindbare Module auf Pflanzenbasis, die ChiCel-Filter und Varianten zur Entfernung von E. coli und zur Phytosanierung integrieren (Daten in Veröffentlichung); und (3) ChiCel–Ac, ein derzeit in der Entwicklung befindlicher, mit Zitronensäure vernetzter Filter zur selektiven Entfernung von Li⁺, Ca²⁺ und Mg²⁺. Das System kombiniert abiotische und biotische Filtration. Diese recycelbare, skalierbare Lösung verbindet Laborinnovationen mit realen Anwendungen für den industriellen, kommunalen und privaten Gebrauch und steht im Einklang mit der deutschen Wasserstrategie 2023–2050 und den SDGs 6, 9, 12 und 13.
Dr. Alejandro José Lorente Sanchez, Dr. Olaf Wagner, Ana Zidar
Freie Universität Berlin
Bio-Adsorberperlen zur Wasseraufreinigung
Dr. Alejandro José Lorente Sanchez, Dr. Olaf Wagner, Ana Zidar
Freie Universität Berlin
Bio-Adsorberperlen zur Wasseraufreinigung
Unsere Nachwuchsforschergruppe hat eine Methode zur Herstellung von Adsorbermaterialien auf Basis von Chitosan und biogenen Abfallströmen entwickelt. Die biobasierten Adsorberperlen können direkt in bestehende Wasseraufbereitungssysteme integriert werden und ermöglichen durch gezielte chemische und physikalische Modifikationen eine effiziente Entfernung organischer Schadstoffe, insbesondere von PFAS.
Die Materialien zeichnen sich durch eine hohe Selektivität und damit eine höhere Effizienz als Aktivkohle aus. Gleichzeitig sind sie aufgrund ihrer geringen Herstellungskosten sowie der Nutzung nachwachsender Rohstoffe und Abfallströme nachhaltiger und kostengünstiger als erdölbasierte Ionenaustauscherharze. Der Herstellungsprozess ist umweltfreundlich, da er lösungsmittelfrei unter moderaten Temperatur- und Druckbedingungen erfolgt.
Erste Experimente zeigen eine deutliche Reduktion von PFAS (z. B. PFOA) und pharmazeutischen Rückständen (z. B. Diclofenac) und belegen das hohe Anwendungspotenzial der Materialien in Wasseraufbereitung & PFAS-Sanierung.
Wir wollen einen Beitrag zur ökologischen Wasseraufreinigung und zur Reduktion fossiler Materialien leisten.
Flüssig bleiben
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